Für Sie gelesen: Verlassenheit und Angst – Nähe und Geborgenheit

Erziehungsfragen - Blog

Für Sie gelesen: Verlassenheit und Angst – Nähe und Geborgenheit

Von julia am 30/09/2020 - 09:57
Buchhimmel

 

Buchcover
Quelle: Psychosozial-Verlag

 

Franz Renggli

Verlassenheit und Angst - Nähe und Geborgenheit.

Eine Natur- und Kulturgeschichte der frühen Mutter-Kind-Beziehung

Erschienen im Juni 2020

ISBN-13: 978-3-8379-2973-7

 

 

 

 

Verlassenheit und Angst – Nähe und Geborgenheit. Eine Natur- und Kulturgeschichte der frühen Mutter-Kind-Beziehung, so heißt der aktuelle Titel von Franz Renggli (erschienen 2020 im Psychosozial-Verlag). Dieses Buch ist klar für ein Fachpublikum geschrieben. Am Thema interessierte und ein wenig eingelesene Eltern können hier jedoch auch interessante Gedanken vorfinden.

Der Autor verfolgt in diesem Buch einen sehr interessanten Gedanken:

„Wenn sich die sozialen oder ökonomischen Strukturen eines Volkes verändern, so müssen auch entsprechende Veränderungen in der Kleinkinder-Behandlung feststellbar sein als emotionale Anpassung der Erwachsenen an ihre Gesellschaft.“ (S.55)

Dieser Gedanke wird anhand der Analyse und Deutung unterschiedlichen Materials (frühen Texten, Gemälden, Abbildungen, Erzählungen, Legenden,…) für den europäischen Raum zeitgeschichtlich nachgezeichnet und diskutiert. Hierbei gelingt es dem Autor in die Tiefe zu gehen, ohne den Fokus auf seine eigentliche Frage nach der Mutter-Kind-Beziehung aus den Augen zu verlieren. Das Ende seiner Abhandlung verdeutlicht die Ambivalenz der heutigen Elterngeneration und er drückt eine Hoffnung aus, dass aktuelle gesellschaftliche Veränderungen und die individuelle Aufarbeitung eigens erfahrenen Leids wieder zu einer tieferen Verbindung von Eltern und Kind führen kann.

Dieses Buch behandelt eine der wichtigsten Thematiken überhaupt, denn die frühe Mutter-Kind-Beziehung ist prägend für das weitere Leben – somit auch für die weitere Gestaltung der Gesellschaft.

 

Foto: Maresa Gallauner